Wladimir Putin erklärte in Minsk, Russland sei zu direkten Friedensgesprächen mit der Ukraine bereit. Vertreter beider Seiten besprechen derzeit den möglichen Zeitpunkt eines Treffens. Der russische Präsident kündigte an, dass auch Bedingungen für eine mögliche Feuerpause auf der Tagesordnung stehen.
Bisher lehnt der Kreml einen Waffenstillstand konsequent ab. Internationale Vermittlungsversuche, unter anderem durch die USA, brachten bislang keine Ergebnisse. Frühere Treffen in Istanbul verliefen ergebnislos.
Treffen auf höchster Ebene unwahrscheinlich
Die Ukraine fordert ein persönliches Treffen zwischen Präsident Selenskyj und Putin. Verteidigungsminister Umerov erklärte, dies sei der nächste logische Schritt. Putin sieht das anders: Ein Gipfel komme nur infrage, wenn bereits zentrale Punkte eines Friedensabkommens feststehen.
Putin wiederholte außerdem, Selenskyj sei nach Ablauf seiner Amtszeit nicht mehr legitim. Kiew und westliche Partner widersprechen dieser Darstellung entschieden.
Drohnenkrieg eskaliert weiter
Russland griff in der Nacht mit über 360 Drohnen und acht Raketen an. Die Ukraine meldete, sie habe fast alle Drohnen und sechs Raketen abgewehrt. Moskau erklärte, 39 ukrainische Drohnen abgeschossen zu haben – viele über Rostow und Wolgograd.
Beide Seiten setzen zunehmend auf Drohnentechnologie. Die Ukraine überraschte zuletzt mit einem Angriff auf russische Langstreckenbomber. Dabei zerstörte sie ein Drittel von Moskaus strategischer Flotte mithilfe einfacher Drohnen.
Im Nordosten stoppte die Ukraine Russlands Vormarsch in der Region Sumy. General Syrskyj sagte, seine Truppen hielten die Linie und hinderten Russland daran, 50.000 Soldaten an andere Frontabschnitte zu verlegen. Kiew setzt nun verstärkt auf eigene Abfangdrohnen zur Verteidigung gegen kombinierte Raketen- und Drohnenangriffe.