Millionenbetrug durch Personalbereitsteller aufgedeckt

by Richard Parks
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Blanko-Belege und erfundene Vorschüsse
Ein österreichisches Personalbereitstellungsunternehmen steht im Verdacht, systematisch Lohn- und Steuerbetrug in Höhe von rund 2,2 Millionen Euro begangen zu haben. Wie das Finanzministerium mitteilt, mussten vor allem ausländische Arbeitskräfte vor Arbeitsbeginn Blanko-Kassabelege unterschreiben. Später wurden ihnen auf Basis dieser Belege angebliche Vorschüsse abgezogen – Geld, das sie nie erhalten hatten.

Schein-Auszahlungen als Betriebsausgaben verbucht
Der offiziell gemeldete Bruttolohn entsprach den kollektivvertraglichen Vorgaben. Tatsächlich bekamen die Mitarbeitenden aber deutlich weniger ausbezahlt. Die Differenz wurde laut Behörden über fingierte Barabflüsse dem Einflussbereich der Geschäftsführung zugeführt. Die Löhne wurden fälschlich als Betriebsausgaben verbucht, um sie steuerlich geltend zu machen.

Keine Lohnzettel, kein Überblick
Die Beschäftigten erhielten keine Lohnzettel. Damit fehlte ihnen jede Möglichkeit, die Lohnabrechnungen nachzuvollziehen. Die verschleierte Praxis wurde erst nach einer ÖGK-Prüfung 2023 auffällig. In der Folge schaltete man das Amt für Betrugsbekämpfung und die Steuerfahndung ein.

Arbeitsgerichte bestätigen Vorwürfe
Zwei arbeitsgerichtliche Urteile haben das Vorgehen bereits bestätigt. Die Ergebnisse der Ermittlungen wurden an die Justiz übergeben. Diese prüft nun die Einleitung eines Finanzstrafverfahrens gegen die Verantwortlichen. Das betrügerische System zeigt einmal mehr, wie prekäre Arbeitsverhältnisse gezielt ausgenutzt werden können.

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