Neuer Gehaltsdeal in Elektroindustrie bringt mehr Geld und flexible Lösungen

by Jerry Jackson
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Löhne steigen – aber mit Deckel

Nach langen Gesprächen haben sich Arbeitgeber und Gewerkschaften der Elektro- und Elektronikbranche auf einen neuen Kollektivvertrag geeinigt. Die kollektivvertraglichen Löhne und Gehälter steigen um drei Prozent, ebenso wie Zulagen und Lehrlingsentschädigungen. Die tatsächlichen Ist-Löhne steigen um 2,75 Prozent – gedeckelt bei 115 Euro, was im Schnitt einem Plus von 2,15 Prozent entspricht. Auch das Kilometergeld wird auf 50 Cent pro Kilometer angehoben. Der Abschluss gilt rückwirkend ab 1. Mai.

Sonderregelung bei wirtschaftlichen Problemen

Betriebe in wirtschaftlicher Schieflage können auf eine Rezessionsklausel zurückgreifen. Damit lässt sich die Lohnerhöhung auf die Hälfte reduzieren, wobei der Rest in Form einer Einmalzahlung oder zusätzlicher Freizeit ausgeglichen werden kann. Die Freizeitoption wurde um fünf Jahre verlängert.

Zunächst Waren die Arbeitgeber mit 1,5 Prozent in die Verhandlungen gestartet – ein Wert deutlich unter der rollierenden Inflation von 2,76 Prozent. Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA konnten jedoch höhere Anpassungen und zusätzliche Rahmenrechts-Verbesserungen durchsetzen.

Starkes Signal in schwieriger Lage

Beide Seiten zeigten sich zufrieden. Der Fachverband (FEEI) sprach von einem tragfähigen Kompromiss, der die Wettbewerbsfähigkeit sichere. Die Gewerkschaften betonten, dass vor allem Beschäftigte mit kleineren Einkommen dauerhaft von den Anpassungen profitieren.

Die Elektro- und Elektronikindustrie zählt zu den wichtigsten Industriezweigen des Landes. 2023 stellte die Branche 160.000 Arbeitsplätze bereit und erreichte einen Produktionswert von über 24 Milliarden Euro. Rund 74.000 Menschen arbeiten direkt in der Branche, die mit 84 Prozent Exportquote stark international ausgerichtet ist.

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