Gesunde Ernährung spart bares Geld
Eine neue Studie des Forschungsinstituts für biologischen Landbau im Auftrag des WWF zeigt: Bio-Lebensmittel sind für Familien durchaus leistbar – vorausgesetzt, sie orientieren sich an wissenschaftlich empfohlenen Ernährungsweisen. Die Analyse von 75 Grundnahrungsmitteln aus den Jahren 2018 und 2023 ergab, dass Familien durch gesunde und umweltfreundliche Ernährung ihre monatlichen Lebensmittelausgaben spürbar senken können. Entscheidend dabei: weniger Fleisch, dafür mehr Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte.
Fleischverzicht als Sparmotor
Familien, die sich gemäß den offiziellen Ernährungsempfehlungen ernähren, können laut Studienautor und Ernährungsökologe Martin Schlatzer im Schnitt 21 % oder 127 Euro monatlich einsparen. Wer gänzlich auf Fleisch verzichtet, reduziert die Kosten sogar um 31 %. Eine vegane Ernährung bringt laut Studie die höchste Ersparnis – mit bis zu 37 % weniger Ausgaben.
Mehr Bio, weniger Verschwendung
Ein vollständiger Umstieg auf Bio-Lebensmittel erhöht die Ausgaben zwar zunächst, doch dieser Anstieg wird durch geringere Mengen und weniger Verschwendung kompensiert. Damit entstehen unterm Strich keine Mehrkosten. Zusätzlich wirkt sich der höhere Anteil pflanzlicher Proteine positiv auf Umwelt und Klima aus, da weniger Treibhausgase entstehen. Aktuell konsumieren Österreicher rund viermal so viel Fleisch wie vom Gesundheitsministerium empfohlen.
WWF fordert steuerliche Anreize
Der WWF fordert angesichts der Studienergebnisse politische Maßnahmen: Eine Reduktion der Mehrwertsteuer auf Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte sowie eine steuerliche Gleichstellung pflanzlicher Milchalternativen mit Kuhmilch. Dies würde nicht nur gesundes Essen fördern, sondern auch die Umwelt entlasten. Bio muss laut WWF zur realistischen Option für alle werden – und nicht nur zum Nischenprodukt für Wohlhabende.