Abnehmspritzen stärken Psyche und Körper zugleich, zeigt neue Studie

by Richard Parks
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Wissenschaftler entdecken psychischen Nutzen von GLP-1-Injektionen
Forschende der Universität Bern untersuchten den Einfluss von Appetitzüglern auf die mentale Gesundheit.
Sie verglichen GLP-1-Rezeptoragonisten mit Insulin und anderen Diabetesmedikamenten.
Die Spritzen verbesserten Stimmung, Lebensqualität und Wohlbefinden deutlich stärker als andere Medikamente.
Patienten reagierten positiv auf die Behandlung, unabhängig von psychischen Vorerkrankungen.

Wirkstoffe helfen auch bei schwerer psychischer Erkrankung
Die Forscher präsentierten ihre Ergebnisse auf dem Europäischen Adipositas-Kongress in Málaga.
Sie untersuchten Menschen mit Schizophrenie, Depression und bipolaren Störungen.
Fünf Studien zeigten klare Verbesserungen des seelischen Zustands durch die Medikamente.
Die Wirkstoffe führten zu keiner Zunahme psychiatrischer Diagnosen oder Klinikaufenthalte.

Fachleute vermuten direkte Wirkung auf Entzündungen im Gehirn
Dr. Sigrid Breit erklärte, dass GLP-1-Präparate entzündungshemmend und antioxidativ wirken.
Diese Eigenschaften könnten Angstzustände und depressive Symptome lindern.
Die Substanzen senkten vermutlich auch neuroinflammatorische Prozesse im Gehirn.

Menschen mit psychischen Erkrankungen profitieren besonders
Patienten mit schweren psychischen Störungen leiden dreimal häufiger an Adipositas.
Die Medikamente unterstützten sie sowohl körperlich als auch seelisch.
Ärzte sehen in dieser Gruppe einen wichtigen Zielkreis für die Behandlung.

Psychiater fordern gezielte Vergabe und engmaschige Betreuung
Dr. Ed Beveridge vom Royal College of Psychiatrists sprach sich für priorisierten Zugang aus.
Er betonte die Notwendigkeit ärztlicher Begleitung nach der Verschreibung.
Ärzte sollen regelmäßig überwachen, wie die Patienten auf das Medikament reagieren.

Kritik an alleiniger Lösung durch Medikamente
Rachel Hastings-Caplan von Rethink Mental Illness begrüßte die Ergebnisse, äußerte aber auch Bedenken.
Sie verwies auf die stark verkürzte Lebenserwartung psychisch erkrankter Menschen.
Diese sterben im Schnitt 20 Jahre früher – oft durch vermeidbare Krankheiten wie Diabetes.
Viele müssen Antipsychotika einnehmen, die das Gewicht erhöhen und die Gesundheit belasten.

Fachleute fordern langfristige Lösungen statt kurzfristiger Wirkungen
Hastings-Caplan forderte Investitionen in neue Therapien mit weniger Nebenwirkungen.
Medikamente allein reichen ihrer Meinung nach nicht aus.
Ärzte sollen Spritzen nur verschreiben, wenn eine genaue Diagnose und Beratung erfolgt.
Besonders bei Essstörungspatienten müssen Mediziner vorsichtig entscheiden.

GLP-1-Medikamente zeigen großes Potenzial über Diabetes hinaus
Die ursprünglich für Diabetes entwickelten Präparate verändern nun auch die Behandlung von Adipositas.
Forscher entdecken dabei zunehmend umfassende gesundheitliche Effekte – auch auf die Psyche.
Die Studien belegen, dass moderne Therapien ganzheitlich wirken können.

 

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