CERN entdeckt kurzlebige Goldbildung bei Bleikollisionen

by Jerry Jackson
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Ein uralter Wunsch im Labor erfüllt

Am CERN in Genf wurde ein Phänomen beobachtet, das an die Träume früher Alchemisten erinnert: Bei extrem energiereichen Kollisionen von Bleiatomen entstand für einen winzigen Moment echtes Gold.

Im Experiment mit dem Alice-Detektor konnten Wissenschaftler nachweisen, dass ein Bleikern, der normalerweise 82 Protonen besitzt, durch den Verlust von drei Protonen zu Gold wird, das aus 79 Protonen besteht.

Teilchenphysik am Limit

Normalerweise beschleunigt der LHC leichte Protonen, um fundamentale Fragen zur Entstehung der Materie zu beantworten. Doch bei bestimmten Versuchsreihen werden auch schwere Bleikerne eingesetzt, die mit nahezu Lichtgeschwindigkeit durch den unterirdischen Beschleunigerring rasen.

Treffen diese Kerne nicht direkt, sondern streifen sich nur knapp, erzeugen ihre elektromagnetischen Felder starke Wechselwirkungen. Dabei können einzelne Protonen und Neutronen aus dem Atomkern herausgelöst werden – manchmal in genau der Kombination, die zur Goldbildung führt.

Kein Schatz, sondern ein Nebenprodukt

Die Produktion von Gold war kein eigentliches Ziel des Experiments. Die dabei entstandene Menge war winzig – zu gering für jede praktische Anwendung.

Zudem bleibt das Gold nur für einen extrem kurzen Zeitraum stabil. Die Forscher veröffentlichten ihre Ergebnisse im Fachmagazin Physical Review C und zeigen damit, dass alte Legenden unter extremen Bedingungen doch ein Stück Realität werden können.

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