Amazon hat eine neue, KI-gestützte Version seines beliebten Sprachassistenten vorgestellt: Alexa+. Die verbesserte Version soll menschlicher klingen, die Stimmung im Raum erkennen und Nutzer:innen individueller unterstützen, etwa beim Planen von Terminen oder dem Bestellen eines Taxis.
Neue Funktionen – aber nicht mehr kostenlos
Alexa+ wird für Prime-Mitglieder kostenlos sein, während andere Nutzer:innen eine monatliche Gebühr von rund 19 € zahlen müssen. Bisher war Alexa ohne Zusatzkosten auf kompatiblen Geräten verfügbar.
Bei einer Präsentation in New York hob Panos Panay, Vizepräsident für Geräte & Services, hervor, dass Alexa+:
- Gesprächsverläufe natürlicher gestaltet,
- Vorlieben wie Ernährungsweisen oder Allergien speichert,
- Ring-Kamera-Videos analysiert, etwa um zu prüfen, ob der Hund Gassi war,
- Texte versenden und Fahrdienste bestellen kann.
Während der Demonstration erklärte Alexa+: „Ich bin nicht nur ein Assistent, ich bin dein neuer bester Freund in der digitalen Welt.“
Technologische Fortschritte und Markteinführung
Alexa+ basiert auf großen Sprachmodellen (LLMs) von Amazon und dem KI-Start-up Anthropic, in das der Tech-Gigant Milliarden investiert hat. Das „modellunabhängige System“ wählt das jeweils beste KI-Modell für verschiedene Aufgaben aus.
Das neue Alexa+ startet im April 2025 als „Early Access“ in den USA und wird zunächst auf den neuesten Echo Show-Geräten verfügbar sein. Anschließend erfolgt ein internationaler Rollout.
Ältere Echo-Geräte werden das Update teilweise nicht erhalten, aber Nutzer:innen können weiterhin die bisherige Alexa-Version nutzen.
Alexa+ soll sich besser in Gespräche einfügen
Ein zentrales Feature ist die Fähigkeit, Stimmungen zu erkennen. Während einer Live-Demo analysierte Alexa+ eine Videoaufnahme des Publikums und stellte fest, dass die Zuhörer:innen aufmerksam und gespannt seien.
Zudem reicht es nun, das Aktivierungswort „Alexa“ einmal zu sagen, um ein längeres Gespräch zu führen – dennoch musste das Wort in der Demo manchmal wiederholt werden.
Amazons Strategie: Mehr als ein Sprachassistent
Obwohl Amazon mit seinen Echo-Geräten erfolgreich ist, bleibt das Ziel, direkte Einkäufe über Alexa zu fördern, eine Herausforderung. Viele Nutzer:innen verwenden den Assistenten vor allem für Musik, Wetterberichte oder einfache Fragen, anstatt tatsächlich darüber einzukaufen.
Die neue Abo-Gebühr soll helfen, die Kosten für KI-Entwicklung zu decken und Amazons Geräte-Sparte profitabler zu machen. Mit Alexa+ will das Unternehmen sich gegen Konkurrenz von Apple und Google behaupten – und den digitalen Assistenten zum zentralen Bestandteil des Alltags machen.