Miloš Vučević Rücktritt Serbien Proteste

by Jerry Jackson
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Protestierende in Belgrad mit Schildern und Fahnen vor dem Parlament Miloš Vučević Rücktritt Serbien Proteste

Miloš Vučević Rücktritt Serbien Proteste: Miloš Vučević hat seinen Rücktritt als Premierminister Serbiens angekündigt. Die Entscheidung fiel vor dem Hintergrund landesweiter Proteste und wachsender Unzufriedenheit mit der Regierung.


Rücktritt nach tödlichem Unfall und anhaltenden Demonstrationen

Premierminister Miloš Vučević legte am Dienstag sein Amt nieder. Dieser Schritt folgt auf wochenlange Massenproteste, die in Belgrad und anderen Städten Serbiens täglich stattfinden. Der Auslöser der Unruhen war der tragische Einsturz eines Bahnhofsdaches in Novi Sad, der Heimatstadt Vučevićs. Bei dem Unglück am 1. November kamen 15 Menschen ums Leben.

Die Protestierenden werfen der Regierung schwere Versäumnisse vor. Insbesondere Vučević steht in der Kritik, da er während seiner Amtszeit als Bürgermeister von Novi Sad die Renovierungsarbeiten am Bahnhof überwachte. Viele sehen ihn als mitverantwortlich für den Unfall. Studierende, Lehrkräfte und Arbeiter schließen sich täglich den Demonstrationen an und fordern nicht nur Vučevićs Rücktritt, sondern auch den des Präsidenten Aleksandar Vučić.


Eskalation durch Gewalt und Enthüllungen

Die Lage verschärfte sich, als Studierende in Novi Sad während einer Protestaktion angegriffen wurden. Männer mit Baseballschlägern, die aus SNS-Büros im Stadtzentrum kamen, verletzten mehrere Personen schwer. Eine Medizinstudentin musste mit einem Kieferbruch ins Krankenhaus eingeliefert werden. Vučević verurteilte die Proteste und bezeichnete sie als “im Ausland inszeniert”, um Serbien zu destabilisieren.

Am selben Tag wurden neue Unterlagen zu den Renovierungsarbeiten des Bahnhofs veröffentlicht. Diese Dokumente erwähnen eine bisher unbekannte Firma, die möglicherweise Verantwortung trägt. Das Gericht in Novi Sad prüft eine Erweiterung der Anklage gegen die bisher 13 Beschuldigten.


Forderungen nach Reformen und Übergangsregierung

Die Opposition verlangt die Bildung einer Übergangsregierung vor möglichen Neuwahlen. Sie möchte damit Betrug, wie er bei den Parlamentswahlen 2023 vermutet wurde, verhindern. Die regierende SNS lehnt diese Forderung jedoch entschieden ab. Unklar bleibt, ob Neuwahlen überhaupt stattfinden.

Inzwischen verschärfen die Demonstranten ihren Widerstand. In Belgrad blockierten sie einen zentralen Verkehrsknotenpunkt für 24 Stunden, um den Druck auf die Regierung zu erhöhen. Studierende in Novi Sad setzen ihre Besetzung der Universität fort und fordern weiterhin die vollständige Offenlegung aller Dokumente zu den Bauarbeiten.


Die politische Krise in Serbien spitzt sich zu. Vučevićs Rücktritt und die anhaltenden Proteste zeigen, wie tief das Misstrauen gegenüber der Regierung reicht.

 

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