Griechenland erreicht Meilenstein am Anleihemarkt

by Rudolph Angler
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Die griechischen Staatsanleihen haben die Parität mit den französischen erreicht, was die wirtschaftlichen Reformen Griechenlands und die Haushaltsprobleme Frankreichs widerspiegelt. Während der Schuldenkrise in der Eurozone lagen die Renditen 10-jähriger griechischer Anleihen 40 Prozentpunkte über denen Frankreichs, was auf einen Beinahe-Zusammenbruch hindeutete.

Zwölf Jahre später liegt die Rendite griechischer Anleihen bei unter 3 % und hat sich damit den französischen OAT-Anleihen angeglichen. Dieser bemerkenswerte Umschwung unterstreicht Griechenlands Haushaltsdisziplin und wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit. Analysten loben den primären Haushaltsüberschuss Griechenlands von 2,4 % des BIP, womit das Ziel von 2,1 % übertroffen wurde.

Die griechische Staatsverschuldung, die zu günstigen Konditionen und mit langen Laufzeiten gehalten wird, schützt das Land vor steigenden Zinssätzen. Analysten der Bank of America wiesen auf das starke Wachstum der griechischen Wirtschaft hin, das vom privaten Verbrauch und von Investitionen getragen wird. Die griechischen Banken, die durch die Erholung der Anleihen gestärkt wurden, erhalten nun positive Prognosen.

Unterdessen haben sich die Renditenaufschläge für griechische Staatsanleihen gegenüber deutschen Bundesanleihen auf 70 Basispunkte eingeengt, was auf das Vertrauen der Märkte trotz der anhaltenden geopolitischen Risiken hindeutet.

Frankreich kämpft mit fiskalischen und politischen Herausforderungen

Französische Anleihen stehen unter zunehmendem Druck: Die Rendite der 10-jährigen OAT nähert sich 3 %, und die Spreads gegenüber deutschen Bundesanleihen weiten sich aus. Die politische Instabilität verschärft die fiskalischen Herausforderungen. Premierminister Michel Barnier sieht sich wegen eines Vorschlags für Ausgabenkürzungen in Höhe von 60 Mrd. € einer Gegenreaktion ausgesetzt, die von Marine Le Pens National Rally angeführt wird.

Bei den bevorstehenden Wahlen droht eine weitere Lähmung der Reformen, und das französische Haushaltsdefizit von 6,1 % des BIP lässt sich nur schwer verringern. Analysten sagen voraus, dass Frankreichs Schuldenquote bis 2027 auf 118 % des BIP ansteigen wird.

Diese Divergenz unterstreicht die strukturellen Verschiebungen. Griechenland hat sich zu einer dynamischen Wirtschaft in der Eurozone mit sinkender Staatsverschuldung entwickelt, während Frankreich mit stagnierender Produktivität und steigenden Schuldenständen kämpft. Prognosen zufolge wird die griechische Wirtschaft bis 2025 um 2,3 % wachsen, während sich das Wachstum in Frankreich auf 0,8 % verlangsamt.

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