FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai ist nach der Aufdeckung parteiinterner Strategien in der Affäre um das „D-Day-Papier“ zurückgetreten. Djir-Sarai gab zu, unwissentlich falsche Informationen über das umstrittene Dokument gegeben zu haben.
Das „D-Day-Papier“, das am Donnerstag veröffentlicht wurde, enthielt Pläne, die Koalition der FDP mit SPD und Grünen zu untergraben. Das achtseitige Dokument skizzierte Strategien für die Einleitung einer „offenen Feldschlacht“ und den idealen Zeitpunkt für den Ausstieg aus der „Ampel“-Koalition. Die Parteistrategen beschreiben, wann und wie das Bündnis mit der Regierung von Bundeskanzler Olaf Scholz verlassen werden soll.
Führungskrise und öffentlicher Gegenwind
Der Skandal setzte die FDP-Führung massiv unter Druck und führte zu den Rücktritten von Djir-Sarai und des Parteivorsitzenden Carsten Reymann. In der öffentlichen Wahrnehmung wurde die FDP weitgehend für das Scheitern der Koalition Anfang November verantwortlich gemacht.
Eine aktuelle Umfrage von Infratest ergab, dass 40 % der Deutschen die FDP für das Scheitern der Regierung verantwortlich machen. Die Enthüllungen könnten die Kritik an Bundeskanzler Scholz abschwächen, der für die Entlassung von Finanzminister Christian Lindner vor dem Scheitern der Koalition in die Kritik geraten war. Das Dokument deutet jedoch darauf hin, dass die FDP das Scheitern der Koalition von vornherein geplant hatte.