Gazprom stoppt Gaslieferungen an OMV: Folgen für Österreichs Energieversorgung

by Silke Mayr
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Gazprom hat die OMV darüber informiert, dass es ab Samstag, dem 16. November, keine Gaslieferungen mehr an den österreichischen Energiekonzern liefern wird. Diese Entscheidung folgt auf ein Urteil eines Schiedsgerichts, das der OMV 230 Millionen Euro Schadenersatz zugesprochen hat. Die OMV hatte bereits angekündigt, diese Summe mit offenen Zahlungen an Gazprom zu verrechnen, was nun zur Unterbrechung der Lieferungen führte.

Der Schritt kam schnell und überraschend, selbst für Branchenexperten. Umweltministerin Leonore Gewessler kommentierte den Lieferstopp und erklärte, dass Österreich durch das Ende russischer Lieferungen nicht mehr erpressbar sei: „Wir sind nicht mehr abhängig von russischem Gas.“

Preisanstieg und Unsicherheit

Die betroffenen Lieferungen machen 7.400 MWh/h aus. Es ist jedoch noch unklar, ob der Gasstopp nur die OMV betrifft oder ob ganz Österreich ohne Gas aus Russland bleibt. Der europäische Gaspreis stieg am Freitag vorübergehend auf 47 Euro pro Megawattstunde, was den höchsten Stand seit einem Jahr markierte.

OMV setzt auf Alternativen

Die OMV hat sich bereits auf den Fall einer Unterbrechung vorbereitet und alternative Gasquellen, vor allem aus Norwegen und durch Flüssiggas (LNG), gesichert. Das Unternehmen betont, dass es die vertraglich zugesicherten Gaslieferungen auch ohne Gazprom fortsetzen kann.

Ob die OMV den Vertrag mit Gazprom, der noch bis 2040 läuft, nun kündigen wird, bleibt offen.

Ausblick: Gastransit durch die Ukraine

Ein weiterer Unsicherheitsfaktor für die Energieversorgung in Österreich ist das Ende des Gastransitvertrags zwischen der Ukraine und Russland zum Jahresende. Österreich hat jedoch zusätzliche Lieferkapazitäten aus Italien und Deutschland aufgebaut, die eine stabile Gasversorgung auch ohne russisches Gas sicherstellen sollen.

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