ÖGK prüft Vorwürfe gegen Wiener Gynäkologen

by Richard Parks
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Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) hat Ermittlungen gegen einen renommierten Wiener Gynäkologen angekündigt, dem seit Jahren schwere Vorwürfe aus dem Patientinnenkreis entgegenschlagen. Recherchen der Plattform „Dossier“ belegen, dass der Arzt nicht nur fragwürdige Verschreibungspraktiken betreibt, sondern Patientinnen auch herablassend behandelt und sie bei negativen Bewertungen im Internet öffentlich bloßstellt. Bereits vor zwölf Jahren meldete die damals noch eigenständige Wiener Gesundheitskasse Beschwerdefälle an den Disziplinarrat der Österreichischen Ärztekammer – damals blieb das Verfahren ohne Konsequenzen.

Disziplinar- und Vertragsverfahren in Aussicht
ÖGK-Obmann Andreas Huss kündigte im Ö1-Mittagsjournal an, man werde die aktuellen Anschuldigungen „ganz genau“ prüfen. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, wolle man gemeinsam mit der Ärztekammer den Kassenvertrag des Gynäkologen auflösen. Parallel wird untersucht, ob Leistungen gegenüber der ÖGK und privat abgerechnet wurden – bei nachgewiesenem Betrug könnte die ÖGK den Vertrag auch einseitig kündigen. Das Gesundheitsministerium hat indes bei der Ärztekammer Einsicht in die Disziplinarakten beantragt und pocht auf mehr Transparenz in künftigen Verfahren. Geplant ist zudem eine zentrale Meldestelle, um Beschwerden von Patientinnen und Patienten gebündelt zu erfassen und auszuwerten.

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