Weltweit ältestes „Baby“ aus Embryo von 1994 geboren

by Richard Parks
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In Ohio (USA) ist ein Baby zur Welt gekommen, das aus einem vor über 30 Jahren eingefrorenen Embryo stammt – laut Medienberichten handelt es sich um den bisher ältesten bekannten Fall dieser Art. Thaddeus Daniel Pierce wurde am 26. Juli geboren. Seine Eltern Lindsey und Tim Pierce hatten den Embryo von Linda Archerd (62) adoptiert, die ihn 1994 im Rahmen einer IVF-Behandlung erzeugen ließ.

Damals entstanden vier Embryonen. Einer führte bei Archerd zur Geburt einer Tochter – heute 30 Jahre alt und selbst Mutter. Die übrigen drei Embryonen wurden tiefgefroren. Nach der Scheidung erhielt Archerd das alleinige Sorgerecht für die Embryonen und entschloss sich später zur sogenannten Embryonenadoption. Dabei können Spenderinnen Einfluss darauf nehmen, wer die Embryonen erhält. Archerd bevorzugte ein weißes, christliches Ehepaar – die Wahl fiel auf die Pierces.

Laut Lindsey Pierce verlief die Geburt zwar schwierig, Mutter und Kind seien aber wohlauf. Für die Familie sei es einfach nur ein Wunschkind – kein Rekordversuch. Archerd zeigte sich emotional berührt vom Äußeren des Kindes: Es sehe ihrer Tochter als Baby sehr ähnlich – der direkte Vergleich im alten Babyalbum habe sie davon überzeugt, dass die beiden eindeutig Geschwister seien.

Durchgeführt wurde der Embryotransfer von John Gordon, einem auf Reproduktionsmedizin spezialisierten Arzt. Er sieht seine Arbeit auch im Glauben begründet: Jeder Embryo verdiene eine Chance auf Leben.

In der Statistik nimmt die künstliche Befruchtung international einen immer größeren Stellenwert ein: In Großbritannien kamen 2023 bereits 3,1 % der Babys durch IVF zur Welt, in der Altersgruppe der 40- bis 44-jährigen Frauen sogar 11 %. In den USA liegt der Anteil bei rund 2 %.

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