Vielfalt auf Berlins Straßen: Buntes Zeichen gegen Ausgrenzung

by Jerry Jackson
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Zehntausende demonstrieren beim CSD für gleiche Rechte

Am Wochenende zog eine farbenfrohe und lautstarke Parade durch Berlin: Der Christopher Street Day (CSD) brachte Zehntausende Menschen auf die Straßen, um für die Rechte und Sichtbarkeit queerer Menschen einzutreten. Die Demonstration, die unter dem Motto „Nie wieder still“ stand, begann auf der Leipziger Straße und führte über zentrale Punkte wie den Potsdamer Platz und Schöneberg bis hin zum Brandenburger Tor. Der Umzug bestand aus rund 80 festlich geschmückten Wagen und über 100 teilnehmenden Gruppen.


Rechtsextreme provozieren – Polizei greift ein

Begleitet wurde die Großveranstaltung von einem Großaufgebot der Polizei mit etwa 1.300 Kräften. Obwohl der CSD weitgehend friedlich verlief, kam es zu Zwischenfällen. Bei einer kleinen rechtsextremen Gegendemonstration wurden mehrere Personen festgenommen, unter anderem wegen des Mitführens verbotener Gegenstände. Insgesamt meldete die Polizei keine schwerwiegenden Vorkommnisse bis zum Nachmittag.


CSD erinnert an Aufstand in New York

Der Ursprung des Christopher Street Day liegt im Juni 1969, als sich Gäste der Bar „Stonewall Inn“ in der New Yorker Christopher Street gegen eine Polizeirazzia zur Wehr setzten. Diese Proteste gelten als Auslöser der modernen LGBTIQ+-Bewegung. Auch in Berlin ist die politische Dimension der Veranstaltung deutlich spürbar – nicht zuletzt wegen der steigenden Zahl an queerfeindlichen Straftaten, die laut Behörden in den letzten Jahren massiv zugenommen haben.


Regenbogenfahne wird zum Politikum

Im politischen Berlin sorgte der Umgang mit der Regenbogenflagge für Diskussionen. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) entschied sich dagegen, die Fahne am Parlamentsgebäude zu hissen. Als Zeichen des Protests entrollten Aktivist:innen am Freitag eine 400 Quadratmeter große Flagge auf dem Rasen vor dem Bundestag. Im Gegensatz dazu bekannten sich andere Institutionen klar zur Sichtbarkeit: Die Ländervertretung hisste die Regenbogenflagge ebenso wie das Rote Rathaus. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner betonte in einem Interview, dass der Schutz queerer Menschen in Zeiten zunehmender Hasskriminalität oberste Priorität haben müsse.

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