Nach einer Klage des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) wegen unrechtmäßiger Tariferhöhungen hat der niederösterreichische Energieversorger EVN nun Rückzahlungen an Kundinnen und Kunden geleistet. Von rund 300.000 Anspruchsberechtigten stellten bisher 155.000 einen Antrag auf Rückzahlung – das entspricht etwa der Hälfte. Die Rückzahlungen betrugen je nach Fall zwischen 50 und 300 Euro. Die Frist zur Antragstellung endete offiziell am 31. Juli, Anträge werden jedoch noch bis kommenden Montag angenommen. Laut EVN rechnet man am Ende mit etwa 160.000 Rückzahlungen, wie Konzernsprecher Stefan Zach erklärte.
Mehr als die Hälfte der Anträge wurden online eingereicht. 70.000 Menschen nutzten die Telefonhotline, 40.000 suchten eines der EVN-Servicezentren auf, und rund 3.000 nahmen das Angebot in den EVN-Infobussen wahr, die in 18 Gemeinden unterwegs waren. Wie viel Geld insgesamt zurückgezahlt wurde, gab die EVN nicht bekannt.
Für jene Kundinnen und Kunden, die das Rückzahlungsangebot angenommen haben, ist der Rechtsweg damit abgeschlossen. Wer das Angebot nicht angenommen hat, könnte sich jedoch einem möglichen Verfahren des Verbraucherschutzvereins (VSV) anschließen. Dieser hält die Rückzahlungen der EVN für zu niedrig. Ob es tatsächlich zu einer weiteren Klage kommt, ist derzeit noch offen.