107 Menschen aus Seenot im Ärmelkanal gerettet

by Jerry Jackson
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Rettungsaktionen an der französischen Küste

An Weihnachten starteten französische Rettungskräfte zwölf Einsätze entlang der Nordküste, um Menschen aus kleinen Booten in Seenot zu retten. Insgesamt wurden 107 Migranten geborgen, die versuchten, den Ärmelkanal nach Großbritannien zu überqueren.

Am Morgen retteten Einsatzkräfte 30 Personen aus einem Boot bei Dunkerque. Einige Passagiere setzten ihre Reise fort und wurden später in britischen Gewässern aufgenommen. Später am Tag wurde ein Boot mit Motorschaden entdeckt, ebenfalls in der Nähe von Dunkerque. Die 51 Insassen wurden in Sicherheit gebracht. Weitere 26 Menschen mussten aus einem Boot bei Calais gerettet werden.

Immer mehr Überfahrten trotz der Risiken

Das britische Innenministerium meldete, dass an Weihnachten 451 Menschen in elf Booten die britische Küste erreichten. Dies war die höchste Zahl seit Mitte Dezember. Die milden Wetterbedingungen mit ruhigem Wasser motivierten viele, die gefährliche Überfahrt zu wagen. Zwischen Dieppe und Leffrinckoucke wurden an mehreren Küstenabschnitten Boote beobachtet, die ihre Reise antraten.

Die französischen Behörden warnen vor den extremen Gefahren im Ärmelkanal, insbesondere im Winter. Überladene Boote und eisige Temperaturen führen häufig zu lebensbedrohlichen Situationen. Hilfsorganisationen berichteten von vielen Migranten, die verletzt, unterkühlt oder schockiert aus den havarierten Booten gerettet wurden.

2024: Ein Jahr der Tragödien

Mit mindestens 73 Todesfällen war 2024 laut den Behörden von Pas-de-Calais das tödlichste Jahr für Überquerungen. Unter den Opfern befand sich ein Baby, das im Oktober ertrank, sowie sechs Kinder und eine schwangere Frau, die im September bei einer der schwersten Katastrophen starben.

Trotz dieser Tragödien erreichten zehntausende Menschen Großbritannien. Die britische Regierung plant, verstärkt gegen Menschenschmuggler vorzugehen. Oppositionsführer Keir Starmer forderte internationale Zusammenarbeit, um die Banden zu stoppen, die er als „globale Sicherheitsbedrohung“ bezeichnete.

 

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